Lübeck kämpft für seine Uni » Johannes Waldmann http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress Ohne die Medizin stirbt die Universität zu Lübeck. Kämpf auch du für deine Uni! Mon, 20 Jun 2011 13:27:03 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.5 Haben wir uns alle vor den Karren spannen lassen? http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/09/haben-wir-uns-alle-vor-den-karren-spannen-lassen/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/09/haben-wir-uns-alle-vor-den-karren-spannen-lassen/#comments Fri, 09 Jul 2010 11:49:29 +0000 Johannes Waldmann http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=3847 weiterlesen...]]> Nach den ganzen Aktionen und der erfreulichen, positiven Wendung gestern abend kamen mir einige Gedanken, ob wir Opfer eines politischen Machtspiels zwischen Bund und Ländern geworden sind. Dies mag sicher an eine Verschwörungstherorie erinnern, insofern hoffe ich, das meine Gedanken nicht die Wirklichkeit darstellen.

Die Regierung in Schleswig Holstein behauptet immer wieder, zu viele Mediziner im Angesicht der desolaten Haushaltslage auszubilden. Die Standorte Lübeck und Kiel sind allerdings für sich gesehen und auch in der Zusammenarbeit zu exzellent, als das ein Standort abgebaut werden könnte. Kiel als Volluniversität mit einer hohen Drittmitteleinwerbung und Lübeck, deren Uni von den LN zutreffend als “Lebensnerv der Region” beschrieben wurde. Man hat in den letzten Wochen zunehmend zutreffend bemerkt, dass der Medizinstudiengang hier in Lübeck, durch die enge Vernetzung mit Wirtschaft und den anderen Studiengängen für die Uni und die Bildungs- und Wirtschaftsregion Lübeck essentiell ist. Dies sind alles Fakten, die dem Wirtschaftsministerium vorliegen mussten. Auch muss, im Hinblick auf die Proteste des Jahres 2005, in welchem Austermann uns zu einer Landesuni zusammenfassen wollte, – auch, oder grade, JdJ – klar gewesen sein, dass wir Lübecker das Potential haben, einen Protest in einer nie dagewesenden Größenordung zu organisieren.

Behauptet wurde gestern, dass Verhandlungen mit dem Bund schon seit letztem Dezember laufen. Mir erscheint logisch, dass der Bund, angesichts der desolaten Haushaltslage auf Bundesebene, nicht einfach mal eben 25 Millionen Euro zusätzlich aufwenden will, für Strukturen, gemeint die Bildungs- und Forschungslandschaft in Schleswig-Holstein, die gut etabliert und so verhältnismäßig billig für den Bund sind. Ein Zuschuss in dieser Größenordung lässt sich nicht einfach durch Bitten erlangen.

Somit wurde durch die Haushaltstrukturkommission, deren Mitglied auch der Präsident des Landesrechnungshofes war und der zu einem späteren Zeitpunkt die vorgelegten Pläne, hier in Lübeck Geld durch die Schließung der Uni zu sparen als falsch bezeichnete, die nicht durchsetzbare Idee der Abwicklung der Uni Lübeck in die Öffentlichkeit gebracht – ohne Risikoanalyse und ohne Alternativkonzept, was die Proteste, wie geplant entfachte. Das von Kubicki zugeschickte Papier des Worstcase-Szenarios, deren Zusendung von einem Mitglied der Reigierung und Haushaltsstrukturkommision unverständlich ist, fachte das Protestfeuer noch weiter an und schürte den Zorn auf die Landesregierung und setzte nicht nur diese, sondern in Gewissen maße sicher auch den CDU/FDP-regierten Bund unter Druck. Durch die absolut disqualifizierenden Auftritte des Wirtschaftsministeriums (“Wir haben uns auf Grund des Bestcase-Szenarios entschieden…” und damit, dass es keine Risikoanalyse gibt) wurde weiter Öl ins Feuer gegossen und auch der geheime Plan der Uni Kiel war ein weiterer Protestfaktor. Der Plan von Kubicki und der Plan der Uni Kiel kamen auch immer zu dem genau richtigen Zeitpunkt. Logisch wäre auch damit, dass der Einsparplan aus der Uni Lübeck nicht gepüft, sondern gleich abgelehnt wurde, brachte er doch, durch die Möglichkeit, das Geld ohne Hilfe des Bundes einzusparen, die Gefahr, dass dieser von der jetzt geleisteten Zahlung Abstand genommen hätte.

Dass der Vorschlag der Haushaltsstrukturkomission nicht durchzusetzen war, muss von vornherein klar gewesen sein: Durch die Einstimmenmehrheit und durch die entstehenden Kosten – einfach durch die Absurdheit eines solchen Plans. Und anstatt Verhandlungen mit der Uni Lübeck zu führen, wurde mit dem Bund – angeblich – schon seit Dezember geredet und der Druck durch Veröffentlichung des fatalistischen Plans mit allen seinen Konsequenzen drastisch erhöht.

Diese Gedanken sind mir gekommen und erscheinen auf Ihre Art doch recht logisch. Trotzdem hoffe ich nicht, dass all dieses hinter den Plänen der Haushaltsstrukturkomission stand…

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