Lübeck kämpft für seine Uni » Thomas Kötter http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress Ohne die Medizin stirbt die Universität zu Lübeck. Kämpf auch du für deine Uni! Mon, 20 Jun 2011 13:27:03 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.5 Wider den Reflex, das sinkende Schiff zu verlassen. http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/02/wider-den-reflex-das-sinkende-schiff-zu-verlassen/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/02/wider-den-reflex-das-sinkende-schiff-zu-verlassen/#comments Wed, 02 Jun 2010 11:31:58 +0000 Thomas Kötter http://luebeckkaempft.asta.uni-luebeck.de/wordpress/?p=648 weiterlesen...]]> Ob unbeabsichtigte Nebenwirkung oder wohl kalkulierter Effekt: die Ankündigung der Landesregierung, die Uni Lübeck de facto abzuwickeln, hat ihr bereits jetzt eine blutende Wunde zugefügt. Während der Kampf um den Erhalt sofort gut angelaufen ist und sich trotz der demotivierenden Äußerungen u.a. des Wissenschaftsministers auch kleine Silberstreifen am Horizont abzeichnen, also ein berechtigter Grund zur Hoffnung besteht, denken zahlreiche Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter im Stillen bereits über ihren Weggang nach. Wozu noch mit großem Aufwand neue Projekte beantragen, wenn nicht klar ist, ob diese hier jemals zuende geführt werden können? Werden DFG und andere Geldgeber nicht ohnehin die Pläne der Landesregierung bei der Entscheidung über laufende Anträge bereits im Hinterkopf haben? Wäre es nicht schlauer, man orientierte sich bereits jetzt woanders hin, zwecks gesicherter Zukunfsperspektive?
Als der Leiter des Institutes, an dem ich arbeite, am Dienstag zur außerordentlichen Institutsversammlung rief, erwartete ich eine motivierende Einschwörung auf einen – möglicherweise erfolglosen, jedoch a priori absolut nicht aussichtslosen – Kampf um den Erhalt unserer Universität. Stattdessen prognostizierte er, der Kampf werde ohnehin nicht erfolgreich sein und selbst wenn – die Uni sei bereits tödlich verwundet und werde einfach ausbluten. Quintessenz: rette sich wer kann, wer nicht aus eigener Kraft kann, dem werde er dabei helfen. Und er hat damit laut gesagt, was andere nur denken.
Aus mehreren Gründen ist dieser Reflex, das vielleicht sinkende Schiff zu verlassen, jedoch falsch und kontraproduktiv:

  • Wir sind stark: 2005 waren wir bereits einmal an einem ähnlichen Punkt. Wir haben gekämpft und hatten Erfolg. Die Uni ist daraus innerlich gestärkt hervorgegangen. Die schnelle Reaktion auf die Bombe von letzter Woche wäre sonst niemals möglich gewesen.
  • Wir haben Aussicht auf Erfolg: Der Protest ist mehr als das letzte Aufbäumen der verwundeten Uni, wie es in den Medien zum Teil dargestellt wird. Er ist gut organisiert, wir haben unzählige Unterstützer, das Feuer unter dem Kessel brennt lichterloh. Die Argumente sind stichhaltig und werden selbst den stursten Politiker früher oder später zum Nachdenken bewegen.
  • Wir haben Zeit: Selbst bei Eintreten des worst case könnte an der Uni Lübeck noch Jahre lang erfolgreich studiert, geforscht und gelehrt, promoviert und habilitiert werden, der Laden würde nicht nächstes Jahr dicht gemacht.
  • Wir sind die Uni Lübeck: Man findet hier wohl kaum einen Studierenden, Mitarbeiter oder Professor, der von sich behaupten würde: “Ich könnte genauso gut woanders studieren bzw. arbeiten und leben.” Die Uni Lübeck ist nicht einfach austauschbar – sie ist einzigartig.

Deshalb lohnt es sich, zu bleiben und zu kämpfen. Deswegen “werden wir das schaffen” (P. Dominiak).

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