Bericht von der Pressekonferenz

27. Mai 2010 | Von Susanne | Kategorie: Berichte | Letzte Änderung: 18. Juni 2010 um 18:56 Uhr

Am Morgen nach der hochschulöffentlichen Senatssitzung veranstaltete das Präsidium eine Pressekonferenz, in der noch einmal umfassend über die Entwicklungen der letzten Tage und die Pläne und Möglichkeiten berichtet werden sollte. Präsident Dominiak gab zunächst einen kurzen Abriss der historischen Entwicklung der Uni sowie über die fachlichen Zusammenhänge der verschiedenen Studiengänge. Erneut wies er vehement darauf hin, dass die mathematisch-naturwissenschaftlichen Studiengänge ohne die Medizin nicht überlebensfähig seien. Anschließend ging er auf den wirtschaftlichen Schaden ein, der eine unausweichliche Folge für die Region sein werde. Neben den direkt betroffenen Arbeitsplätzen von Universität (5000), Dräger (4500) und Euroimmun (800), könnten zusätzlich einige Zulieferfirmen in Mitleidenschaft gezogen werden. Zudem habe das Fraunhoferinstitut bereits verlauten lassen, dass Lübeck ohne medizinische Fakultät nicht mehr als Standort in Frage käme.

Im Anschluss an die Rahmeninformationen stellten sich Prof. Dominiak, Prof. Hartmann, Prof. Martinetz, Kanzler Dr. Grundei, Pressesprecher Labahn und die AStA-Vorsitzende Linda Krause den Anfragen der Presse: Mehrheitlich ging es um Etat-Angelegenheiten. Die Uni erhält jährlich insgesamt rund 50 Millionen Euro vom Land für Forschung, Lehre und medizinische Zuschüsse, zusätzlich können jeweils etwa 20 Millionen an Drittmitteln herangezogen werden. Insbesondere die Chance auf Drittmittel werden nun zunichte gemacht , da niemand mehr in eine totgesagte Universität investieren wird – darüber sei erst vor wenigen Wochen auf der Hochschulrektorenkonferenz diskutiert worden, so Dominiak. Hinzu käme, dass junge Wissenschaftler nicht mehr nach Lübeck kommen würden und jene, die bereits vor Ort sind, wohl eher dem Rufen anderer Universitäten folgen würden. Dies wäre das Ende der Lehre in Lübeck – selbst wenn es sich offiziell um eine Profilschärfung handelte.
Noch einmal betonten Dominiak und Grundei, dass die Universität aus absolut “heiterem Himmel” getroffen worden sei, ohne Voranzeichen, ohne Chance rechtzeitig zu handeln. Linda Krause berichtete von Seiten der Studenten, dass sich bisher alle Jahrgänge und alle Studienrichtungen als engagiert und motiviert gezeigt hätten, für die Uni einzutreten.
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