Lübeck kämpft für seine Uni » Featured article http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress Ohne die Medizin stirbt die Universität zu Lübeck. Kämpf auch du für deine Uni! Mon, 20 Jun 2011 13:27:03 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.5 Benefiz-Kunstausstellung zu Gunsten der Universität http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2011/06/17/benefiz-kunstausstellung-zu-gunsten-der-universitat/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2011/06/17/benefiz-kunstausstellung-zu-gunsten-der-universitat/#comments Fri, 17 Jun 2011 13:46:08 +0000 Susanne http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=4326 weiterlesen...]]>

von Hannelore Peters

BürgerZorn und KünstlerStimme. Unter diesem Titel startet am 17. Juni im Schuppen 6 eine Wanderausstellung anlässlich des Jahrestages der Demonstration gegen die Schließung der Medizinischen Fakultät der Universität zu Lübeck.

Die Lübecker Künstlerinnen Hildegund Peters, Barbara Engel und Ruth Bleakley-Thiessen haben die Stimmungen und den Zorn der Lübecker Bürger während der Protest- und Kampfphase aufgegriffen und sich spielerisch mit Bildung, Politikern und Menschen in Schleswig-Holstein auseinandergesetzt. Die Kunstwerke sollen zu Gunsten des Studienfonds der Universität zu Lübeck im Rahmen der Ausstellung verkauft werden.

Die Vernissage findet am 17. Juni um 17 Uhr im Schuppen 6 (An der Untertrave 1a) statt. Nach der Begrüßung durch die Organisatorin Dr. Hannelore Peters wird Georg Engelbart, der als Vorsitzender den Allgemeinen Studierendenausschuss der Universität als Schirmherrn vertritt, einige Worte sprechen. Es folgen Grußworte des Bürgermeisters Bernd Saxe, des Schriftstellers Wolfram Eike, des stellvertretenden Hauptgeschäftsführers der IHK Lars Schöning, der Wissenschaftsmanagerin Dr. Iris Klaßen und des Kanzlers der Universität Dr. Oliver Grundei. Anschließend werden die ausstellenden Künstlerinnen Hildegund Peters, Barbara Engel und Ruth Bleakley-Thiessen ihre Werke präsentieren.
Musikalisch untermalt wird die Veranstaltung von Studenten und Dozenten der Musikhochschule Lübeck. Bernd von Hulle (Arrangement), Armine Nersisyan (Gesang), Woojung Choi und Prof. Maria Egelhof (Violinen) werden Lieder aus der deutschen Studentenbewegung darbieten.

Zu sehen ist die Wanderausstellung am Freitag, den 17. Juni, von 12 bis 21 Uhr im Schuppen 6, am 18. und 19. Juni von 12 bis 18 Uhr im Innovationszentrum Lübeck (Breite Straße 6-8) und am 2. und 3. Juli von 10 bis 18 Uhr im Alten Kesselhaus auf dem Campus der Universität zu Lübeck (Ratzeburger Allee 160, Haus 34).

Der Erlös der Ausstellung wird im Rahmen der Finissage am 3. Juli um 17 Uhr im Alten Kesselhaus an Dr. Sabine Vogt, Geschäftsführerin des Studienfonds der Universität, übergeben. Ebenfalls anwesend sein werden Linda Krause, die während der Lübeck-Kämpft-Phase Vorsitzende des Studierendenausschusses war und Dr. Rosemarie Pulz, Vorstandsmitglied der Freunde und Förderer der Universität.

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Ein Jahr “Lübeck Kämpft für seine Uni” – der Video Rückblick http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2011/05/25/lubeck-kampft-fur-seine-uni-2010-im-video-ruckblick/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2011/05/25/lubeck-kampft-fur-seine-uni-2010-im-video-ruckblick/#comments Wed, 25 May 2011 14:51:23 +0000 Dennis Boldt http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=4245 Heute vor einem Jahr wollte die Landesregierung Schleswig-Holstein die Uni Lübeck platt machen. Darum gibt es hier nochmal einen Rückblick auf die Ereignisse von 25. Mai 2010 bis Juli 2010.

Es wird alles von http://www.dennis-boldt.de/uni/luebeck_kaempft_2010_include.html geladen! Hack siehe single.php

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Demo-Nachlese: „Von Säbel auf Stilett“ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/23/demo-nachlese-%e2%80%9evon-sabel-auf-stilett%e2%80%9c/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/23/demo-nachlese-%e2%80%9evon-sabel-auf-stilett%e2%80%9c/#comments Fri, 23 Jul 2010 13:06:57 +0000 Georg Engelbart http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=4083 weiterlesen...]]> Nachdem wir die Uni nun wieder in etwas ruhigere Fahrwasser gelenkt haben, ist es Zeit einige Ereignisse der vergangen Wochen genauer zu betrachten.

Denn neben den „klassischen“ Formen der politischen Versammlung, von denen wir ja reichlich Gebrauch gemacht haben, gab es hin und wieder auch andere Aktionsformen im Rahmen des zivilen Ungehorsams.

So auch nach dem Sternmarsch zum Markt, am 01. Juli. Schon im Vorfeld gab es zahlreiche Studenten, Mitarbeiter und Professoren, die den arroganten und unverantwortlichen Kürzungsplänen der Landesregierung auch physisch ihren Widerstand entgegen setzen wollten. Besonders vor dem Hintergrund, dass Jost de Jager eine Woche zuvor, nach der Personalversammlung und dem Gespräch mit den Studierenden, einfach so davon brausen konnte, ohne durch unser Protest-Spalier fahren zu müssen. Dies sollte nach der Diskussion in St. Petri nicht einfach möglich sein.

Es reifte also der Plan, sich bereits vor dem Ende der Veranstaltung zu friedlichen Sitzblockaden an den möglichen Ausfallstraßen zusammen zu finden. Nach dem Prinzip „Drei Leute, drei Ecken“, wurden Blockadepunkte festgelegt und Menschen zusammen getrommelt. Auch an Radios war gedacht, schließlich wollte man sich nebenbei noch gehörig über die hilflosen Ausflüchte einer Cordula Andresen und die Unverfrorenheit eines Wolfgang Kubicki ärgern.

Vor Ort gestaltete sich die Sache dann etwas schwieriger: Die potentiellen Blockierer namens mit der Pünktlichkeit nicht so genau und die Polizei hatte eine Menge Kräfte zusammen gezogen. Durch konsequentes Täuschen und Tarnen gelang es dann aber doch einer Gruppe von ca. 30 Personen sich auf dem Kopfsteinpflaster der „Kleine Kiesau“, direkt hinter der Kirche, niederzulassen. Der harte Kern wurde dabei von zahlreichen Mikrobiologen gebildet, so dass man das Gefühl bekam, Blockade-Erfahrung wäre ein entscheidendes Einstellungskriterium am entsprechenden Institut. Es galt der Leitsatz, bei Schädlingen führt nur die richtige Strategie zur suffizienten Therapie. Da sich die „Erreger“ aus der Regierung nicht ausreichend sensibel für die bisherigen Mittel zeigten, sattelte man nun also auf breiter angelegte Antibiotika um, auf das auch die bisher Resistenten endlich den Rückzug antreten.

Mit der Gemütlichkeit war es allerdings sehr schnell vorbei. Die auch anwesende Ost-Holsteiner Bereitschaftspolizei begann umgehend und mit den Worten, die Uni sei ja eh gerettet, was man denn noch wolle, die Räumung. Dabei ging es teilweise äußerst brutal zu, Menschen wurden einfach auf andere geworfen, die sich bereits hinter der Absperrung befanden. Köpfe wurden nach hinten gedrückt, Arme verdreht.

Trotzdem ging von Seite der Blockadeteilnehmer keinerlei Gewalt aus. Stattdessen ordnete man sich hinter der Absperrung neu, zückten die Trillerpfeifen und Vuvuzelas und machte den Politikern die Abfahrt zur Hölle.

Erfreulicher Weise befanden sich im Verlauf der Strecke weitere Blockaden, so dass die „Gäste“ in ihren dunklen Limousinen noch einige Vollbremsungen und Schrecksekunden erdulden mussten. Teilweise rannten die eben geräumten Menschen einfach wieder am Auto vorbei und setzten sich erneut davor. Die Polizei war deutlich überfordert, schaffte es aber irgendwann doch, die Wagen soweit abzuschirmen, dass sie sich davon machen konnten. Uns soll’s nur recht sein, schließlich wollen wir die beiden ja nicht ernsthaft auf Dauer in Lübeck erdulden müssen.

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Stellungnahme des AStA zum Treffen mit dem Ministerpräsidenten http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/16/statement-des-asta-der-universitat-zu-lubeck-zum-treffen-mit-dem-ministerprasidenten/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/16/statement-des-asta-der-universitat-zu-lubeck-zum-treffen-mit-dem-ministerprasidenten/#comments Fri, 16 Jul 2010 14:15:21 +0000 Christoph Zabel http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=4044 weiterlesen...]]> Am 16. Juli 2010 hat in Kiel ein Treffen des Ministerpräsidenten mit Studierendenvertretern der Universität zu Lübeck stattgefunden.
„Wir begrüßen es, dass Herr Carstensen damit der von uns am Dienstag den 13. Juli geäußerten Aufforderung „aus Betroffenen Beteiligte zu machen“ reagiert und zum Gespräch in die Staatskanzlei eingeladen hat“, so Christoph Zabel, Vorsitzender der Fachschaft Medizin. Georg Engelbart, AStA-Referent für Politik, ergänzt: „Auch wenn eine solche Zusammenkunft längst überfällig war, ist es doch positiv zu werten, dass der Regierungschef nun den direkten Austausch mit uns gesucht hat.“

Die Atmosphäre war sachlich und ermöglichte es beiden Parteien in Ruhe ihre jeweiligen Positionen darzulegen. Wir haben verdeutlicht, welch fatale Auswirkungen nicht nur die geplante Schließung allein, sondern vor allem das völlige Ignorieren der über Wochen vorgebrachten Sachargumente auf uns Studierende hat. So musste man sich von Herrn de Jager in der Vergangenheit anhören, dass die Entscheidung nichts mit Qualität zu tun habe und es zu viel Exzellenz in Schleswig-Holstein gebe. „Es wurde an uns, die Generation, welche die Zukunft Schleswig-Holsteins tragen soll, das verheerendes Signal ausgesandt: Leistung lohnt sich nicht.“ empört sich Zabel.
Dazu merkt Engelbart an: „Mit den Ereignissen der letzten Wochen hat das Vertrauen in die Politik erheblichen Schaden genommen und dies steht in eklatantem Widerspruch zu dem, was die Landesregierung sich laut ihrem eigenen Koalitionsvertrag als Ziel gesetzt hatte.“

Auf die konkreten Folgen der Unterstützung durch die Bundesebene und die daraus resultierenden Pläne der Landesregierung für die Universität zu Lübeck angesprochen versicherte Carstensen noch einmal, dass der Fortbestand der Medizinischen Fakultät in Lübeck nicht mehr zur Disposition stehe und die Studienplatzanzahl in vollem Umfang erhalten bleibe. Allerdings gab er auf gezielte Nachfrage hin an, es bleibe bei den in den Zielvereinbarungen festgelegten 170 Studienanfängern pro Semester. Dies gelte sowohl für die Uni Lübeck, als auch für die CAU Kiel. Zur Anzahl der klinischen Studienplätze konnte sich zum jetzigen Zeitpunkt keiner der Anwesenden konkret äußern.

„Diese offene Frage muss möglichst schnell geklärt werden. Bildungsausgaben werden zwar auch von Verantwortlichen als Investitionen in die Zukunft gesehen, die Erkenntnis muss sich aber in ihrem politischen Handeln niederschlagen“, merkt Engelbart an. „Wir sind erfreut, dass uns zugesichert wurde, der Landeszuschuss für Forschung und Lehre der Uni Lübeck werde nicht gekürzt.“

Im Bezug auf die Umwandlung der Universität zu Lübeck in eine Stiftungsuni bestätigte der Ministerpräsident, dass bereits daran gearbeitet werde, die rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Auf die Nachfrage, ob er wieder genauso handeln würde, sagte der Ministerpräsident, er halte die Vorgehensweise immer noch für richtig, gestand aber zu, etwas an der Kommunikation zu verbessern. Herr Carstensen versicherte, dass seine Tür immer offen stehe, wenn Interesse an einem konstruktiven Dialog bestehe.

„Wir betonen: Daran war uns von Anfang an gelegen. Schließlich haben wir kritisiert, dass wir weder einbezogen, noch unsere Argumente gehört wurden.“, kommentiert Christoph Zabel, „Konstruktiv bedeutet allerdings, dass unsere Positionen berücksichtigt werden. Kommunikation ist kein Selbstzweck.“

Der AStA erkennt an, in welch angespannter Lage sich der Landeshaushalt befindet. Trotzdem muss es das Ziel aller Beteiligten sein, nun weiteren Schaden vom Hochschulstandort Schleswig-Holstein abzuwenden.
Georg Engelbart: „An einem aufeinander Einhacken kann weder den Hochschulen in Kiel und Lübeck noch der Landesregierung gelegen sein.“

Anwesend waren: MP Peter-Harry Carstensen, Staatssekretärin Cordelia Andreßen, Büroleiter der Staatskanzlei Kai-Michael Kugler, Stellvertretender Regierungssprecher Rainer Thumann, AStA-Referent Georg Engelbart und Vorsitzender der Fachschaft Medizin Christoph Zabel

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Stellungnahme des AStA zur Unterschriftenübergabe in Kiel http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/13/asta-stellungnahme-zur-unterschriftenubergabe-in-kiel/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/13/asta-stellungnahme-zur-unterschriftenubergabe-in-kiel/#comments Tue, 13 Jul 2010 14:53:53 +0000 Georg Engelbart http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=4012 weiterlesen...]]> Am 13.07. wurden 130.344 Unterschriften an den Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein, Peter-Harry Carstensen, übergeben. Es ist ein weiterer beeindruckender Beleg wie viele Menschen sich in den vergangenen acht Wochen deutlich und vehement  gegen die kurzsichtige Kürzungspolitik der Landesregierung ausgesprochen haben.

“Wir danken alle jenen, die mit ihrer Person für die Uni Lübeck einstehen und unsere zurückliegenden Aktionen solidarisch und engagiert begleitet haben”, so Linda Krause, Vorsitzende des AStA, “allerdings glauben wir erst an den Erfolg, wenn uns entsprechende Beschlüsse der Landesregierung schwarz auf weiß vorliegen.”

“Die Studienplätze müssen den mündlichen Zusagen entsprechend in vollem Umfang erhalten werden.”, ergänzt Georg Engelbart, AStA Referent für Politik, und verdeutlicht: “Hierbei ist entscheidend, dass auch der Landeszuschuss für Forschung und Lehre in voller Höhe gesichert ist.”

Für einigen Ärger sorgte allerdings der von Herrn Carstensen verlesene Brief des Lübecker Uni Präsidenten Peter Dominiak. In diesem bedankt letzterer sich im Namen der Universität für das “Verhandlungsgeschick” des Ministerpräsidenten. Dazu Georg Engelbart: “Vor dem Hintergrund der vorausgegangenen Rede von Herrn Martinetz, der deutliche Worte für das inakzeptable Vorgehen der Regierung fand, ist die Aussage von Herrn Dominiak geradezu zynisch. Nicht die Fähigkeiten von Herrn Carstensen oder Herrn de Jager haben zum Erhalt der Uni beigetragen, vielmehr hat Bundesforschungsministerin Schavan der unter massiven öffentlichen Druck stehenden Landesregierung den Hals gerettet.”

“Wir haben kein Verständnis für die warmen Dankesworte an die Adresse der Staatskanzlei. Das erwartet man vielleicht von der CDU-Fraktion, nicht aber vom Präsidenten der betroffenen Universität. In dieser Form ist der Brief vor allem enttäuschend, ärgerlich und unnötig”, kritisiert Engelbart.

Es ist ganz im Gegenteil an der Politik wieder ein gutes Arbeitsverhältnis zur Universität zu schaffen. Der AStA teilt in diesem Punkt die Meinung des Wissenschaftsministers a.D. Werner Marnette, der in seinem offenen Brief vom 11.07.10 eine Entschuldigung von Seiten der Landesregierung einforderte.

Brief des Präsidenten der Universität zu Lübeck an MP Peter-Harry Carstensen: pdf

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Kampf oder Krampf? Lehre statt Leere! http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/10/kampf-oder-krampf-lehre-statt-leere/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/10/kampf-oder-krampf-lehre-statt-leere/#comments Sat, 10 Jul 2010 16:00:46 +0000 Christoph Zabel http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=3933 weiterlesen...]]> Ein Beitrag von Peter Iblher

In den letzten Wochen ging es hoch her, es wurde  argumentiert, organisiert, solidarisiert, gekämpft:  Eine Stadt in Gelb-Schwarz, die sich gegen Schwarz-Gelb zur Wehr setzte, für Ihre Universität, über Grenzen hinaus, die sonst Gesetz sind, gemeinsam, wo vorher Gegensätze unüberwindbar waren. Welch eine beeindruckende Leistung Vieler, die gezeigt hat, was möglich ist: Was waren wir stark – gemeinsam!

Nun scheint die Universität zu Lübeck gerettet, der Medizinstudiengang  soll bleiben und es passiert, was immer wieder passiert: Brandstifter werden zur Feuerwehr,  Täter feiern sich als Helden. Das hinterlässt einen fahlen Beigeschmack, denn plötzlich soll man sich vor denen, die vorher Zerstörer und Feindbild Nr. 1 waren, in Dankbarkeit ob Ihrer politischen Größe und Weisheit  verbeugen? Das erzeugt Bitterkeit, Resignation, Frustration, Wut.  Nach Kampf nun der Krampf? In das Gefühl der Gemeinsamkeit und des enthusiastischen Aktionismus schleicht sich ein Gefühl der Verletzung, der Leere.  Schon sucht sich das nagende Gefühl in allen ein Ventil und es beginnt bereits jetzt, die Gemeinsamkeit zu zerbröckeln. So, das war’s, dann  jeder mal wieder in Reih und Glied, also zurück zur Tagesordnung?

Zurück zur Tagesordnung, das Mäntelchen des großartigen Lächelns über alles gebreitet, ach, können wir nicht alle zufrieden sein? So wird es suggeriert und so mancher Politiker wird sich wünschen, dass von dieser Ära nur das Lächeln übrig bleibt. Lernen und Schlaf ist das Thema von Jan Born, dem Leibnitz-Preisträger, der Lübeck nun bedauerlicherweise verlassen wird, dank dieses angeblich „politikgenialen“ Schachzuges der Landesregierung. Aber zu viele Nächte haben wir geschlafen, und gelernt. Wir werden uns erinnern.

Die Universität wird bleiben. Und es ist sinnlos nun zu streiten, wer dies erreicht hat. Wollen wir etwa den Applaus dieser „Helden“? Wir wissen es doch besser! Und vielmehr das, wir wissen auch, was bleiben muss!

Nicht Leere, sondern Stolz, kein Lächeln sondern Lachen, laut und wahr, niemals den Blick zu Boden, sondern aufrecht in die Welt – was wir geschaffen haben, ist Beginn und Aufbruch! Für unsere Universität haben wir gekämpft, nun müssen wir sie gemeinsam leben lassen und gestalten – als Sinnbild der Gemeinschaft dieser Stadt!

Die Welt ist ein schöner Platz und wert, dass man um sie kämpft sagte einst Ernest Hemingway. Wir haben gekämpft und gewonnen. Aber der Kampf ist nie zu Ende.

Nicht Krampf, nicht Leere bleiben, sondern Lehre:

Was sind wir stark – GEMEINSAM!

Peter Iblher

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Ehre, wem keine gebührt http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/09/ehre-dem-keine-gebuhrt/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/09/ehre-dem-keine-gebuhrt/#comments Fri, 09 Jul 2010 02:17:31 +0000 Christoph Zabel http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=3799 weiterlesen...]]> Die Studierendenschaft der Uni Lübeck ist hocherfreut über die Entwicklungen des gestrigen Tages. Berlin gibt Geld, die Sparpläne sind vom Tisch, die Uni ist gerettet!

Wissenschaftsministers Jost de Jager präsentierte sich gestern als strahlender Sieger vor den Kameras. Zuvor hatte er wochenlang vehement die Schließung der Medizinischen Fakultät propagiert und dabei wissentlich das Leben der gesamten Hochschule aufs Spiel gesetzt.

Die Gefährder der Exzellenz feiern sich als deren Schutzherren und Förderer. Die eigentlichen Retter werden zu Geretteten degradiert. Derjenige, der seit Wochen jegliche Kritik abblockt und in seiner Einfallslosigkeit immer wieder dieselbe einseitige Argumentation vorbringt, präsentiert sein Handeln nun als persönlichen Erfolg und sich selbst als Held.

Wer über die Bildung bestimmen möchte und diese zur Ländersache erklärt, muss auch in der Lage sein, dafür die Verantwortung zu tragen. Das bedeutet, sich für sie einzusetzen und sie zu finanzieren. In dieser Hinsicht hat insbesondere Herr de Jager völlig versagt. Auch die Abgeordneten der Regierungsparteien haben diesbezüglich ihre Aufgabe, „Schaden vom Land abzuwenden“, mehrheitlich nicht wahrgenommen, sondern sich widerspruchslos dem Fraktionszwang gebeugt. Die massive Empörung über die Sparpläne führte zu Solidarisierung und Protest tausender Menschen im gesamten Bundesland. Auf zusätzlichen Druck der Bundesregierung hin wurden die Pläne zur Schließung der Medizinischen Fakultät zurückgenommen. Keinesfalls handelt es sich jedoch um das Verdienst der Landesregierung Schleswig – Holsteins

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Statement des AStA zum Alternativkonzept des Präsidiums http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/06/statement-des-asta-zum-alternativkonzept-des-prasidiums/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/06/statement-des-asta-zum-alternativkonzept-des-prasidiums/#comments Tue, 06 Jul 2010 14:27:10 +0000 Ronny http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=3603 weiterlesen...]]> Der AStA der Universität zu Lübeck spricht sich grundsätzlich gegen Einsparungen im Bildungsbereich aus und insbesondere gegen die Reduzierung von Medizinstudienplätzen. Aus diesem Grund lehnt die Studierendenschaft das Alternativkonzept des Präsidiums entschieden ab.

Schon die Zusage, ein alternatives Sparkonzept zu erarbeiten, sieht die Studierendenschaft als großen Fehler, denn sie legitimiert eine illegitime Art von Politik. Es ist nicht die Aufgabe eines Unipräsidenten, Sparvorschläge für inkompetente Politiker zu erarbeiten, damit diese ihren Kopf aus der Schlinge ziehen und den Schwarzen Peter weiterreichen können. Das Ministerium hat keine belastbaren Zahlen vorgelegt. De facto ist nicht gesichert, dass durch den Sparplan der Landesregierung 26 Mio. Euro eingespart werden können.

Der AStA der Universität zu Lübeck ist sich der schwierigen Finanzlage von Bund und Ländern bewusst. Dennoch verwehrt er sich der verqueren und gefährlichen Logik, dass eine Politik, die noch vor wenigen Monaten Steuererleichterungen (z.B. Wachstumsbeschleunigungsgesetz) beschlossen hat, über die desolate Haushaltslage belehrt und damit Bildungsabbau und Uni-Schließungen rechtfertigt. Der AStA fordert spürbare Anstrengungen und den Willen, die Zukunft in Schleswig-Holstein durch eine sinnvolle Bildungspolitik zu sichern.

Der Alternativvorschlag beruft sich auf die Erichsen-Kommission. Diese schlug vor, die Medizinstudienplätze auf 160 pro Semester einzufrieren. Tatsächlich sind es allerdings 240 Plätze, für die 80 zusätzlichen Studierenden wurden die Mittel jedoch nie erhöht. Verringert man die Studierendenzahl bei gleichzeitiger Budgetkürzung wird der ohnehin zu niedrige Etat weiter gesenkt. Die 160 verbleibenden Plätze wären nicht im Sinne der Kommission finanziert.

Das „Modell einer personenbezogenen Kapazitätsbegrenzung“ von Studienplätzen hält die Studierendenschaft für überfällig und dringend notwendig. Die Studierendenschaft wünscht sich eine einvernehmliche Lösung zwischen Universität und UKSH.

Die Idee, mehr Autonomie durch die Einführung einer Stiftungsuniversität, wie sie im Alternativkonzept vorgesehen ist, zu erreichen, begrüßt die Studierendenschaft. Voraussetzung für die Zustimmung zu diesem Konzept ist allerdings, dass die neugewonnene Freiheit nicht dazu missbraucht werden kann, Studiengebühren einzuführen. Studiengebühren sieht die Studierendenschaft als prinzipiell sozial unverträglich an. Schleswig-Holstein will mit Kürzungen an der Universität zu Lübeck seinen Haushalt konsolidieren. Studiengebühren würden letztendlich genutzt werden, um Teile dieser Kürzungen zu kompensieren.

Wir weisen darauf hin, dass das Land nach eigenen Angaben derzeit mit dem Bund darüber verhandelt, ob dieser sich an der Finanzierung der Medizinstudienplätze beteiligt. Hier muss schnell eine tragfähigen Lösung präsentiert werden, um die Kürzungssumme insgesamt zu minimieren.

Es gilt daher immer noch, wofür am 16. Juni 14.000 Menschen in Kiel auf die Straße gingen. Der AStA der Universität zu Lübeck steht weiterhin gemeinsam mit den Studierenden des Landes gegen jegliche Kürzungen im Bildungsbereich und für eine langfristige Zukunftsperspektive Schleswig-Holsteins.

Text als PDF

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Sternmarsch: Lübeck geeint für seine Uni http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/02/sternmarsch-lubeck-geeint-fur-seine-uni/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/02/sternmarsch-lubeck-geeint-fur-seine-uni/#comments Fri, 02 Jul 2010 13:51:21 +0000 Lukas Ruge http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=3459 Eine Stadt trägt Gelb. Am Donnerstag haben über 10.000 Lübecker bei einem Sternmarsch und einer Podiumsdiskussion in der Petrikirche teilgenommen. Geeint sprach sich die Stadt gegen die Schließung des Medizinstudiengangs an der Universität zu Lübeck aus, da sie das Aus für die gesamte Uni, den Verlust tausender Arbeitsplätze und erhebliche wirtschaftliche Schäden für das Land und die Region bedeuten würde.

An 4 Orten außerhalb der historischen Altstadt hatten sich um 18:00 Uhr Demonstranten eingefunden, um in einem Sternmarsch auf den Rathausplatz zu gehen. Sie waren im Gelb der lübschen Protestbewegung gekleidet. Die Polizei rechnete mit einer durchweg friedlichen Kundgebung, es waren weniger als 300 Polizisten im Einsatz. An den Demonstrationszügen nahmen der FDP-Abgeordnete Gerrit Koch, der SPD-Fraktionsvorsitzende Ralf Stegner und Bürgerschaftsabgeordnete aller Fraktionen teil. Gegen 18:30 trafen die Züge am Rathaus ein.

In der Petrikirche hatten ab 18:30 Uhr Wolfgang Kubicki (Fraktionsvorsitzender der FDP in Schleswig-Holstein), Cordula Andreßen (Staatssekretärin im Wissenschaftsministerium), Bernd Saxe (Bürgermeister von Lübeck), Prof. Dr. Peter Dominiak (Präsident der Universität zu Lübeck) und Linda Krause (Vorsitzende des AStA der Universität zu Lübeck) an einer Diskussionsrunde teilgenommen.  Thema war die Zukunft der Lübecker Universität.

Zwar hatten am Morgen zwei Abgeordnete der Regierungsfraktionen, unter ihnen Gerrit Koch, bekundet, sie würden nicht für ein Sparpaket stimmen, welches die Universität gefährdet und damit den Sparplan der mit einer Stimme Mehrheit agierenden Regierung de facto gekippt, aber die Regierungsvertreter ließen sich davon nicht beeindrucken. Während Staatssekretärin Adreßen in der Diskussion keinen Faden zu finden schien und offensichtlich unvorbereitet und völlig überfordert war, machte der Fraktionsvorsitzende Wolfgnag Kubicki klar: Wenn kein anderes Paket, welches er für gut befinde, existiere, würde er für den derzeitigen Sparplan stimmen. Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Christian von Boetticher, der der Diskussionrunde ebenfalls beiwohnte, schien über die Stimmung in seiner Fraktion überhaupt nicht informiert zu sein: An das Vorhandensein von Abweichlern glaube er nicht. Dass es schon lange in der Fraktion brodelt, ist kein Geheimnis, es schien lediglich dem Fraktionsvorsitzenden eines zu sein.

Geschickt argumentierten dagegen Linda Krause, Bernd Saxe und Peter Dominiak für ihre Uni und konnten die Argumente der letzten Wochen noch einmal vereint vorbringen. Bernd Saxe veranschaulichte den wirtschaftlichen Schaden und versuchte die Regierungsvertreter dazu zu bringen zu erklären, wie dieser abgewandt werden könnte. Keiner der anwesenden Vertreter der Regierung war dazu in der Lage. Genausowenig konnten sie die Argumente von Linda Krause entkräften, die über die verzahnten Studienangebote sprach und darüber, wie die Medizinerausbildung auch für die Naturwissenschaften in Lübeck von essenzieller Wichtigkeit ist. Oft hatte es den Anschein, die Gegenseite habe das Studienangebot in Lübeck bisher nicht im Detail angesehen oder verstanden.

Dominiak fragte schließlich die Staatssekretärin, warum diese begründungslos der Universität verweigert habe sich für die Exzellenzinitiative zu bewerben, auch hierauf konnte sie keine Antwort geben.

Die Radioübertragung der Diskussionrunde wurde von tausenden Menschen auf dem Rathhausmarkt mitverfolgt, die die Äußerungen mit Jubel oder hämischem Gelächter kommentierten. Die Stimmung war entspannt. Auf einer Leinwand wurden Bilder der letzten Wochen gezeigt, als die Radioübertragung kurz abbrach, sang man ein Lied der Protestbewegung, welches den Rücktritt von Wissenschaftsminister de Jager fordert. Ebenso verfolgten ca. 200 Menschen vor der Petrikirche die Diskussion, die mit Lautsprechern auf den Vorplatz übertragen wurde. Vor der Kirche wurden auch tausende gelbe Blumen niedergelegt.

Nach Abschluss der Veranstaltung verstummten die Pfeifen, Vuvuzelas, Trommeln und Sprechchöre für 5 Minuten der Ruhe. Geradezu gespenstisch standen die gelben Demonstranten während die Marienkirche mahnend läutete und ein Banner von ihrem Turm herabgelassen wurde.  Ein denkwürdiger Moment für diesen bisher so lauten Protest, der noch einmal symbolisieren soll, dass die Lage ernst ist: Mit der Uni Lübeck droht eine Region zugrunde gehen.

Gerrit Koch ergriff zum Ende der Veranstaltung auf Einladung der Veranstalter das Mikrofon und erklärte seine Position. Auf Nachfrage von AStA-Vetrteter Matthias Salzenberg machte er deutlich: Ein Sparpaket, welches die Existenz der Universität gefährde, wie es der aktuelle Vorschlag tut, werde von ihm keine Stimme erhalten.

Kubicki, von Boetticher und die Staatssekretärin mussten beim Verlassen der Kirche die ausgelegten Blumen zertrampeln, ein weiteres Symbol dafür, dass mit ihrer Politik eine blühenden Wirtschafts- und Forschungslandschaft mit Füßen getreten wird. Während Kubicki und Andreßen Lübeck schnell verließen, diskutierte der Fraktionsvorsitzende der CDU, Christian von Boetticher, bis in die späte Nacht mit Demonstranten in der Studentenkneipe „Der Blaue Engel“.

Mit den Abweichlern in den Landtagsfraktionen, dem großen Widerstand in der Bevölkerung, den offensichtlichen Fehlern in der Kalkulation ihrer Sparvorhaben und der Unfähigkeit diese einzugestehen oder zu korrigieren hat die Regierung ihre eigene Handlungsfähigkeit verspielt und sich unmöglich gemacht. Nun müssen die Konsequenzen gezogen werden.

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Woche 5 – Rücktritt! Rücktritt! http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/30/woche-5-%e2%80%93-rucktritt-rucktritt/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/30/woche-5-%e2%80%93-rucktritt-rucktritt/#comments Wed, 30 Jun 2010 20:58:06 +0000 Susanne http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=3321 weiterlesen...]]> Die große Demonstration in Kiel ist vorbei und hat eine neue Zeitrechnung eingeläutet: Wir befinden uns in Woche 5 von „Lübeck kämpft“ und in Woche 1 nach der Demo. Die kleine Verschnaufpause nach der Großaktion war voll und ganz verdient, doch langsam muss es weitergehen, im Kampf gegen die Obrigkeit.

Da passt es auch ganz gut, dass am Dienstag der 5. Woche eine Personalversammlung von Uni und UKSH stattfindet, zu der Wissenschafts- und Wirtschaftsminister Jost de Jager als Gastredner geladen war. Die Sitzung sollte eigentlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, doch die Personalräte hatten sich bereit erklärt, einer Tonübertragung vor das Audimax sowie einer Übertragung in Ton und Bild im Foyer des Audimax zuzustimmen. So füllte sich der Vorplatz erwartungsgemäß mit Studenten, die dem für sie zuständigen Minister lauschten. Zudem war geplant, de Jager nach seiner Rede auf der Treppe vor dem Haupteingang zur Rede zu stellen – und er kam tatsächlich heraus. Das beeindruckendste an seinem Auftritt war noch die Wolke aus Personenschützern und zivilen Polizisten, die ihn umgab. Seine Antworten auf die von Matthias Salzenberg gestellten Fragen waren schwammig und fadenscheinig wie gewohnt. Auf die Frage, ob er die finanziellen Risiken berechnet habe, bedankte er sich erst einmal für die Einladung, zu sprechen. Auf die Nachfrage, ob er sich einfach mit einem Ja oder Nein äußern könnte, erklärte er, er lasse sich seine Antworten nicht diktieren. Als Matthias daraufhin begann, ihm aus dem Koalitionsvertrag und den Wahlversprechen vorzulesen, versteinerte zwar die Miene des Ministers, handfeste Äußerungen blieben jedoch aus. Später sollte sich auch der Personalrat in einer Pressemitteilung beklagen, dass aus dem Minister nichts neues herauszukriegen war.

Was de Jager nicht für möglich hält, schafft die Industrie- und Handelskammer in wenigen Tagen. Diese veröffentlichten am Donnerstag eine Umfrage unter den rund 1000 in Lübeck ansässigen unternehmen in Medizin, Medizintechnik- und Gesundheitswesen. Diese beschäftigen in der Region rund 23000 Arbeitnehmer, die einen Gesamtumsatz von rund 4 Milliarden Euro erwirtschaften. Davon nahmen 110 Unternehmen (15000 Angestellte, Umsatz von 1,6 Mrd.) an der Umfrage teil. Ergebnis: 92 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass durch den Wegfall der Medizin der Lübecker Universitätsstandort gefährdet ist. 30 Prozent der befragten Firmen stehen in engem Kontakt zur Uni und sind zumeist auch eng durch gemeinsame Projekte verflochten. 19,1 Prozent der Befragten werden aus diesem Grund eine Verlagerung des Unternehmens in andere Bundesländer in Erwägung ziehen, was enorme Einbusen für die Hansestadt und das Land Schleswig-Holstein bedeuten würde. Allein durch die Diskussion erwarten 86 Prozent der Befragten ernst zu nehmende Imageschäden für die Region, was das weitere Einwerben von Investitionen gefährden könnte. Die IHK beweist also, dass die Argumente von Lübeck kämpft offensichtlich stichhaltiger sind, als die des Ministeriums.

Ebenfalls am Donnerstag fand eine weitere Exilvorlesung statt. Unter dem Motto: “Wir lassen uns nicht verschiffen, wir werfen den Anker” hatte Physik-Prof Christian Hübner auf die Passat eingeladen, wo er für die MLSler und die MIWler des 4. Semesters seine Biophysik-Vorlesung abhielt. Im Anschluss daran ging es für die mitgereisten Mediziner mit dem planmäßigen Programm in Biochemie und Physiologie unter Deck weiter, während die anderen dem Neuroinformatiker Prof. Amir Mamlouk und seinem Vortrag “Vom Zuhören und Verstehen – das Cocktailpartyproblem” lauschen durften. Während der ganzen Fahrt waren die Schiffsreisenden bester Laune und genossen die Vorlesungen außerhalb des Hörsaals, während sie gleichzeitig ein Zeichen für ihre Uni setzen konnten.

Währenddessen fand in Kiel die weltweit bekannte und beachtete Kieler Woche statt. Bereits am vergangenen Samstag hatten einige gelbgekleidete Demonstranten Ministerpräsident Carstensen bei der Eröffnung merken lassen, dass wir immer und überall sein können. Und dies zog sich auch über die gesamte Kieler Veranstaltung hin: Zahlreiche Studenten, aber auch Mitarbeiter von Klinikum und Uni verbrachten einige Zeit in der Landeshauptstadt, um den Besuchern des Segelspektakels die Situation zu erklären, Flyer zu verteilen und Unterschriften zu sammeln. Zudem nahmen Segelboote mit gelben Bannern geschmückt an der Windjammerparade teil: ein Spektakel, das mit Sicherheit medienwirksam ist! Zum Kampf an Land und auf dem Wasser gesellte sich außerdem ein Flugzeug, das an einigen Tagen über der Förde kreiste und ein riesiges Banner hinter sich herzog – dieses konnte von den Besuchern kaum übersehen werden.

Zeitgleich mit der Kieler Woche fanden in Lübeck die Gremienwahlen statt. Dabei hatte der Kampf nicht nur vielen Studenten die Gremienarbeit näher gebracht, sondern auch viele animiert, ihre Stimme abzugeben. Mit einer Beteiligung von 44,5 Prozent können sich die Gewinner der Wahl als tatsächlich durch die Studierendenschaft legitimiert rühmen. Außerdem korrigiert Lübeck damit den bundesweiten Durchschnitt der Wahlbeteiligungen deutlich nach oben.

Kaum ist die eine Demo vorbei, wird in der 5. Woche auch schon der nächste Aufmarsch geplant: Am 1. Juli findet in der St. Petri-Kirche eine Podiumsdiskussion mit den Herren de Jager und Kubicki statt. Zeitgleich soll es einen Sternmarsch auf die Altstadtinsel geben, bei dem friedlich aufgezeigt werden soll, dass die Stadt hinter der Uni steht: Eine Stadt trägt gelb!

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