8 Wochen trug Lübeck gelb. Die Plakate und Aufkleber „Lübeck kämpft für seine Uni“ prägten das Stadtbild. Mindestens ebenso präsent waren Studierende und Lübecker jeden Alters auf Demos, bei Exilvorlesungen unter freiem Himmel, in Internetforen. Dann war es soweit: Am 8. Juli 2010 teilte Ministerpräsident Peter Harry Carstensen mit, dass die Landesregierung darauf verzichtet, die Medizinische Fakultät der Universtität zu Lübeck zu schließen und den Studiengang Humanmedizin einzustellen.

Jetzt hat die Universität zu Lübeck für alle Interessierten und Beteiligten eine Chronik herausgegeben.

Hier könnt ihr euch „Die Chronik“ ansehen oder herunterladen.

Zudem liegt sie in gedruckter Form beim AStA (Haus 24) und im Präsdium (Haus 2) aus.

Aus Paris

Von der Klase  Klasse 12c des Ostsee-Gymnasiums Timmendorfer Strand während ihrer Fahrt auf der Ostsee

Hannah in Madrid

Dr.med. S. Eleftheriadis im Antiken Theater von Philippi, Griechenland

Von und mit Conny an der Uni Wien

Am 10.07. hat die Hüxstraße ihr Fest unter obiges Motto gestellt und zu diesem Anlass schon ein buntes Programm organisiert. Alle an der Uni sind nun aufgerufen, an dieser Aktion tatkräftig zu helfen, aber auch mitzufeiern. Von allen Gruppen  (Professoren, Dozenten, Studierenden und Nichtwissenschaftlern) werden an diesem Tag Unterstützer und Mitarbeiter benötigt.

Es wird über das Fest verteilt mehrere Infotische geben. Damit diese Tische auch mit einem bunten Querschnitt der Uni-Angehörigen besetzt sind, wäre es toll wenn sich Menschen aus allen der oben genannten Bereiche bereit erklären würden hier mitzuarbeiten.

Damit auch der Raum dazwischen gefüllt wird brauchen wir im Zeitraum von 11:00-20:00 noch ein paar MitstreiterInnen, die es sich einfach auf dem Fest gut gehen lassen und quasi als „wandelnde Litfasssäulen“ fungieren.

Außerdem werden in den Zeiten ab etwa 9.30 bis 11.00 Uhr und 20 -21.30 Uhr werden für den die Transporte und den Auf- und Abbau ein paar Personen benötigt.

Zwischenzeitlich soll natürlich soll jede/r auch das Fest besuchen und genießen können.

Eine jede, ein jeder möge sich bei Herrn Busch per E-mail melden und sein mögliches Zeitfenster für den Einsatz nennen: busch@anat.uni-luebeck.de

Der Einsatzplan wird am Donnerstag, spätestens Freitag im Laufe des Vormittags per Mail versendet.

Die staatliche Unterstützung von Wissenschaft und Bildung ist durch die Finanzkrise weltweit bedroht. Die Reduzierung der Staatsausgaben zu Lasten der Bildung und Wissenschaft ist ein zwar einfacher, aber falscher Weg zur Sanierung der Staatsfinanzen. Lübeck ist wahrscheinlich nur die erste Universität, deren Überleben hierdurch akut bedroht ist. Die Medizinerausbildung soll trotz ihrer Exzellenz in Lübeck beendet werden und damit wird die medizinisch-klinische Wissenschaft quasi abgeschafft und die Universität ist dem Untergang geweiht. Wir sind der Meinung ‘Lübeck ist Überall’, wie auch schon der Präsident der Universität Magdeburg bemerkte. Die Menschen an Universitäten und medizinischen Forschungseinrichtungen stehen daher auf und wehren sich gegen solche Pläne. Sie dokumentieren ihren Protest gegen die Schließung der Medizinerausbildung an der Universität zu Lübeck aktiv und unterstützen die folgende Erklärung.

Governmental support and funding for research and education is strongly endangered by the latest financial crisis all over the world. Cutting governmental expenditures at the expense of education and science is probably easy, but definitely the wrong approach to balance governmental budget. Lübeck is most likely only the first university, whose survival is acutely endangered by such governmental measures. According to governmental plans medical education will be terminated in Lübeck despite its excellence which will surely bring clinical research to an end and therefore this small university is doomed. Thus, we feel ‘Lübeck is everywhere’, as already noted by the president of the university in Magdeburg. People at universities and departments in medical research stand up and fight against such plans. They document their protest against the closure of the MD program at the University of Lübeck in an active manner and support the following statement.

Terminating medical education in Lübeck would be a grave mistake.
The Lübeck Medical School is top-ranked for its teaching quality of medical students, for its academic and scientific excellence, and for successfully translating research findings into innovative products and solutions through its unique conjunction with the Technical Faculty of the University and the strong biotechnology industry in the Lübeck area. The undersigned strongly urge to withdraw the closure plan and to make a definitive commitment to the University of Lübeck.

The answers and pictures will be collected on this page

Im AStA-Gebäude übergaben sie der Aktion zur Unterstützung 700 €.

Aktuell wohnen die Herren auf der Station Neumayer III (Antarktis). Wir bedanken uns herzlich.

Dass ein Ende der Medizinerausbildung Lübeck auch aus städtebaulicher Sicht dramatische Konsequenzen hätte, ist offensichtlich. Mit dem Hochschulstadtteil ist in den letzten 10 Jahren eines der ambitioniertesten und aufwändigsten städtebaulichen Projekte in ganz Schleswig-Holstein entstanden. Wer heute vor dem neuen Audimax steht und in Richtung des Carlebach-Parks blickt, dem erschließt sich die ehrgeizige Philosophie dieses Projekts, bei dem Wohnen und Arbeiten, Forschung und Lehre, Erholung und Freizeit konsequent vernetzt werden.

Der Kontrast zwischen diesem langfristig angelegten Konzept und den aktuellen Plänen der Landesregierung liegt klar auf der Hand: Die Einstellung des Medizinstudiengangs, des Flaggschiffs der Lübecker Hochschullandschaft, und die damit eingeleitete Auflösung der gesamten Universität würden die kostenintensive städtebauliche Entwicklung der letzten 10 Jahre ad absurdum führen. Investitionen der Stadt und auch des Landes selbst in zweistelliger Millionenhöhe (z.B. Informatik-Neubau, Audimax) würden stranden. Die bereits jetzt drohende Abwanderung der Lübecker Spitzenforscher und der mittelfristige Wegfall von 1.500 Studienplätzen wären dabei nur der Anfang einer Abwanderungsbewegung, die laut Schätzungen des Wirtschaftssenators langfristig zum Verlust von bis zu 20.000 Einwohnern Einwohnern führen würde.

Auch angesichts des großen Spardrucks im Land ist eine derart kurzsichtige Entscheidung mit drastischen, bislang kaum absehbaren Folgeschäden für die weitere Entwicklung der Hansestadt Lübeck unverantwortlich, zumal sie auf unprofessionell erarbeiteten Sparvorschlägen mit zweifelhafter Zahlengrundlage basiert, die bis heute nicht überzeugend hinterlegt werden konnten.

Das Engagement des Architekturforum Lübecks ist ein weiteres von vielen Zeichen dafür, wie breit die Unterstützung der Stadt Lübeck für ihre Universität ist – “Lübeck kämpft” wird zum gesamtgesellschaftlichen Konsens.

Das Architekturforum Lübeck kämpft für die Uni und bringt deshalb bis zu 60 weitere Demonstranten nach Kiel.