Kieler Nachrichten – Wir stellen richtig!
18. Juni 2010 | Von Niklas | Kategorie: Reaktionen | Letzte Änderung: 21. Juni 2010 um 10:17 UhrDie ‘Kieler Nachrichten’ (Nummer 138) haben über die Großdemonstration in Kiel mit über 14.000 Teilnehmern berichtet.
Dies taten sie jedoch in nicht immer richtiger Form. So heißt es auf Seite 1:
Ausgestattet mit Trillerpfeifen, Plakaten und gelben T-Shirts mit dem Aufdruck ‘Lübecks Uni bleibt’ machten die Studierenden, Professoren und Mitarbeiter gestern Nachmittag der Regierung Dampf.
Sieht man sich das Bild zu dem Artikel an, erkennt man jedoch gelbe T-Shirts, auf denen ‘Ich kämpfe für die Uni Lübeck’ steht.
Es liegt nahe, dass ein Redakteur der ‘Kieler Nachrichten’ so beeindruckt von der ganzseitigen Unterstützung der ‘Lübecker Nachrichten’ war, dass er etwas durcheinander bekommen hat:
Weiter schreiben die ‘Kieler Nachrichten’:
In der aufgeheizten Stimmung schlugen einige Demonstranten über die Stränge und verfolgten am Ende der Kundgebung Wissenschaftsminister Jost de Jager, der im Verlauf der Rempeleien zu Boden ging.
Dass Herr de Jager verfolgt wurde ist wahr. Allerdings kam es vor und während des Sturzes zu keinerlei Berührungen zwischen Demonstranten und Herrn de Jager.
Lediglich die Polizei hatte ganz am Ende der Demonstration der Sicherheit halber Herrn de Jager eng umrungen, wobei es zu Berührungskontakt kam. In Anbetracht der Hektik der Demonstranten, die endlich ihre Chance witterten, dem Herren direkt ins Gesicht zu sagen, dass sie ihn für einen Versager halten, ist dies als Vorsorge verständlich.
Ich konnte Herrn de Jager selber nicht sehen und war einige Meter entfernt.
Ich habe jedoch mit einem Polizisten geredet, der mir sagte, dass alles sehr friedlich ablief, dass es aufgrund der vielen sich schnell bewegenden Personen jedoch wilder aussah als es war.
Was ist jetzt aber mit den Rempeleien?
Der einzige, der gerempelt hat, war Herr de Jager … direkt gegen eine Rasenkante, wie man auf diesem Video erkennt:
Die Polizei zog auch insgesamt eine positive Bilanz der größten Demonstration seit Jahrzehnten.
Auf Seite 16 steht:
Während sich der Demonstrationszug langsam in Bewegung setzte, wogte vor dem ZOB ein gelbes Meer – der Farbe der Lübecker Universität.
Die Farbe der Universität zu Lübeck ist jedoch ein dunkles Türkis, wie man leicht im Internet nachlesen kann.
Weiter steht zu lesen:
Wissenschaftsminister Jost de Jager (CDU) stellte sich als einziges Regierungsmitglied den Protesten
Unerwähnt bleibt das über 14.000 Leute bezeugen können, dass de Jager nicht alleine vor den Landtag kam, sondern viele Politiker der Regierungskoalition sich den Protesten stellten, unter Anderem:
- Fraktionsvorsitzender CDU, Dr. Christian von Boetticher
- Fraktionsvorsitzender FDP, Dr. Wolfgang Kubicki (FDP)
- Gerrit Koch (FDP)
- Sprecherin der FDP-Fraktion für Europa-, Wissenschaft-, Frauen- und Kulturpolitik (Von R. Stegner verdeckt) , Kirstin Funke
- Minister für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr, Jost de Jager
- Minister für Bildung und Kultur, Dr. Ekkehard Klug (FDP)
- Mitglied des Bildungsausschusses, Cornelia Conrad (FDP)
- Mitglied des Bildungs- und Sozialausschusses, Heike Franzen (CDU)
Viele hundert Menschen (vierzehntausend) sind über knapp 90 Kilometer nach Kiel gekommen und haben den Tag über friedlich demonstriert.
Es gab einen landesweiten Schulterschluss aller Studierender, es protestierten Menschen aller Lebensbereiche gegen diese absolut unsinnige, dem Land in vielen Bereichen schadende Politik. Wir finden die Berichterstattung der ‘Kieler Nachrichten’ daher einseitig und uninformiert.
Für die ungeklärten Fragen wären wir doch ansprechbar gewesen!
Danke für die Richtigstellung, die Berichterstattung der KN ist wirklich einfach nur traurig. Bedenklich finde ich auch, dass die mehr als zahlreichen Forderungen nach de Jagers Rücktritt in den Medien kaum vorkommen. Normalerweise doch ein gefundenes Fressen, der Mann hat sich doch genug geleistet. Objektivität?
Die durch Herrn Stegner verdeckte Dame ist Mitglied des Bildungsausschusses und wissenschaftliche(hochschul-)- und kulturpolitische Sprecherin der Fraktion:
Kirstin Funke (FDP).
Nur um die Liste zu vervollständigen…
Ist das auch als Leserbrief dierekt an die KN gegangen oder veröffentlicht ihr das nur hier ?
Auf dem Bild haben die Politiker alle so lustig große Köpfe;
nur der von de Jager ist klein (weil wahrscheinlich leer…)
Und dazu ein Zitat:
“Am frühen Nachmittag war der Platz vor dem Kieler Hauptbahnhof in gelb getaucht – die Farbe der Lübecker Universität. “Ich kämpfe für meine Uni”, stand auf vielen T- Shirts.”
Klingt ähnlich? Ist es auch, und das obwohl es nicht aus der KN, sondern aus einem im Presse-Bereich verlinkten Internetartikel des stern ist. Interessanterweise wurde hier der T-Shirt-Aufdruck korrigiert – wenn er auch immer noch falsch ist. Ich würde diese beiden Fehler im Rückschluss nicht auf die KN schieben, sondern auf die Presseagentur. Welche das war, kann man mit etwas Internetrecherche leicht herausfinden. Viel Spaß dabei
Die Erkrankung kam Herrn Peter Harry Carstensen zur Demonstration für die UNI Lübeck gerade noch rechtzeitig, so brauchte er nicht vor den Demonstranten unqualifizierte Worte von sich geben und konnte sich so in die Klinik absetzen, um dann danach gesund und munter die Kieler Woche zu eröffnen. Mit der Politik hat er es ja nicht so, aber als Partielöwe ist er prima. Sehr gut finde ich auch, ihn bei der Eröffnung auszupfeiffen. Wenn er und seine Minister Rückgrad hätten, würden sie zurücktreten.
Hmm, nur als kleine Frage am Rande: Seit wann sind der Fraktionsvorsitzende der CDU, Dr. Christian von Boetticher, der Fraktionsvorsitzende der FDP, Dr. Wolfgang Kubicki (FDP), Gerrit Koch (FDP), Sprecherin der FDP-Fraktion für Europa-, Wissenschaft-, Frauen- und Kulturpolitik (Von R. Stegner verdeckt) , Kirstin Funke, Mitglied des Bildungsausschusses, Cornelia Conrad (FDP) und Mitglied des Bildungs- und Sozialausschusses, Heike Franzen (CDU) Mitglieder der Regierung?
Minister für Bildung und Kultur, Dr. Ekkehard Klug (FDP) mag die KN vergessen haben – der Rest sind Mitglieder der Fraktionen, die die Regierung stellen.
[...] Eine Szene aus Kiel ist besonders im Gedächtnis geblieben: Wissenschaftsminister de Jager ist von Studenten umringt und wird von Polizisten abgeschirmt. Dann kommt es zum Sturz. Die Kieler Nachrichten haben geschrieben, Studenten hätten den Minister gerempelt. [...]