Wir stellen richtig

29. Mai 2010 | Von Lukas Ruge | Kategorie: Reaktionen | Letzte Änderung: 29. Mai 2010 um 15:23 Uhr

Inzwischen hat „Lübeck kämpft“ in zahlreichen Medien Resonanz gefunden. Das ist erfreulich, wenn auch nicht immer stimmt, was geschrieben wird. „Lübeck kämpft“ sieht sich daher gezwungen, einige Richtigstellungen zu veröffentlichen:

Am 28.05.2010 veröffentlichen die Lübecker Nachrichten einen Artikel unter dem Titel „300 Studenten pfeifen Kubicki aus“. Darin heißt es: „300 Studenten blockierten die Limousine des FDP Vorsitzenden“. Darüber, ob es sich bei dem Dienstwagen um eine Limousine handelte, kann man diskutieren, nicht aber darüber, dass es sich um weit mehr als 300 Studenten handelte. 700 Studenten, Mitarbeiter und Lübecker hatten sich vor dem Scandic Hotel versammelt und zogen danach zum Rathausmarkt. Dass die Recherchen der Lübecker Nachrichten nicht den Tatsachen entsprachen, ist auch auf vielen bereits veröffentlichen Bildern zu sehen.

Mehr als 300

Mehr als 300

Weiter schreibt die LN: „Unter den zum Teil wüsten Beschimpfungen der Demonstranten war ein Dialog jedoch nahezu unmöglich.“ Gegenüber den Organisatoren hatten sowohl die Veranstalter vom Verband der Selbständigen und Freiberufler e.V als auch Zuständige vom Scandic Hotel und Wolfgang Kubicki die friedliche Art gelobt, in welcher die Studenten ihr demokratische Recht, zu demonstrieren, genutzt hatten. Auch stellte sich Kubicki nicht aufgrund des „heftigen Drucks“ den Fragen der Studierendenschaft. Er hätte auch anders das Hotel verlassen können, hatte sich aber dafür entschieden, sich den Fragen zu stellen. Wolfgang Kubicki hatte zudem dem Vorsitzenden des Studierendenparlaments, Niklas Finck, angeboten, den Dialog, der laut LN nicht stattgefunden habe, demnächst weiter zu führen. Er würde dafür gerne nach Lübeck zurück kommen.

Wolgang Kubicki wurde auch angeboten, den Dialog früher zu beenden, falls er daran Interesse hätte. Dies lehnte er jedoch ab.

Eine Reihe der Informationen des o.g. Artikels sind also schlichtweg falsch. Zu keinem Zeitpunkt hat die LN bei uns angefragt, um ihre Informationen zu überprüfen und wir fragen uns, wie sie zu diesen nicht nachvollziehbaren Darstellungen gekommen sind.

Von Teilnehmern wurde versucht, die oben genannten Fakten in Leserkommentaren auf LN-Online richtig zu stellen, welche jedoch von der verantwortlichen Redaktion nicht freigeschaltet wurden.

Schade finden wir auch, dass der Spiegel auf seiner Internetseite über das drohende Aus für die Uni Lübeck berichtet, dabei aber den Widerstand aus Lübeck mit keinem Wort erwähnt. Ob der Spiegel einfach nicht informiert ist, oder sich nicht informieren möchte, wissen wir nicht.

5 Kommentare
Hinterlasse einen Kommentar »

  1. Ich finde es recht beschämend, dass selbst die ansässigen Lokalmedien sich dem Eliten-Diktat unterwerfen. Nicht umsonst heißt es doch “die öffentliche Meinung ist nicht die veröffentlichte Meinung”.
    Eine frühe Diskreditierung durch “angesehene Medien” sorgt doch so “wunderbar” dafür, dass der deutsche Michel skeptisch, mit geschütteltem Haupte und schlechter Meinung alle weiteren Aktionen bedenkt. Ganz einfach betrachtet nennt man das Meinungsmache. Und das wird seit dem letzten Jahrhundert immer stärker und dreister betrieben.

    Viel beunruhigener empfinde ich allerdings das Gefühl, welches mich beschleicht, wenn ich mir die Kommentare bei den Meldungen anschaue. Es herrscht eben auch bei den Bürgern selbst leider nur kurzsichtiges Verhalten und die Meinung Studenten seien eh “arbeitsfaules Gemüse”. Traurig.

    PS: Verzeiht manche philosophische Ausrutscher, ich studier eben doch das Falsche. :P

  2. Falsche Fakten in den gedruckten Medien zu lesen, mag noch mit mangelnder Recherche entschuldbar sein, aber ein solches Verhalten stellt ein Armutszeugnis für den deutschen Journalismus dar. Hoffentlich ist das nicht repräsentativ für die weitere Berichterstattung.

  3. Es ist nicht repräsentativ, aber leider doch viel zu häufig. Inzwischen hat die LN den Artikel verbessert. Sie spricht von über 300 Studenten und hat den Satz über wüsste Beschimpfungen verändert. Auch wurden mehr Kommentare freigeschaltet.

  4. Laßt mich dreimal raten, als Randbemerkung des Verfassers stand das Kürzel “Do”, korrekt ?
    Diese , z.T., falsche Berichterstattungen hat er auch schon beim Flughafen durchgezogen.
    Ihn bekommt man schnell zur Reson durch Verweigerung von Interviews an “Do”.
    Es sieht immer schlecht für die LN aus wenn alle anderen Medien Bericht erstatten können nur die LN nicht weil Ihnen das entsprechende Interview fehlt.
    Denn bis zur dpa kommen meißt die kommunalen Berichte nicht rechtzeitig.

    Hört nicht auf zu kämpfen.

  5. Ach, die LN wurde vielleicht nen bissl überrumpelt und hatte Startschwierigkeiten mit unser ersten Aktion.
    Abwarten und ruhig Blut!

    16.6. Demo!