Schreiben von Prof. Dominiak an alle Studierende und MitarbeiterInnen

25. Juni 2010 | Von Prof. Dr. Peter Dominiak | Kategorie: Featured article, Stellungnahmen | Letzte Änderung: 25. Juni 2010 um 19:16 Uhr

Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,  liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

für Ihren beispiellosen Einsatz, für Ihr überzeugendes Engagement, für Ihre friedlichen Proteste  zum Erhalt der Medizin und damit zum Erhalt unserer Universität in den zurückliegenden Wochen möchte ich Ihnen von Herzen danken. Der Kampf ist noch nicht gewonnen, aber ich bin optimistisch, dass wir bis zur Sommerpause für die Medizin und unsere Universität ein positives Signal erhalten. Den Grundstein dafür haben Sie mit Ihrem nicht nachlassenden Druck auf die Landesregierung und den Minister für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr gelegt. Das hat uns, das Präsidium, in die Lage versetzt heute unseren Einsparvorschlag in Kiel abzugeben.

Eines kann man schon heute feststellen: Der Zusammenhalt, die Motivation, die diese Universität zeigt, und die Außenwirkung, die sie damit erzielt, sind weit über die Stadt und das Bundesland hinaus einzigartig. Alle grossen Zeitungen, Die Zeit, FAZ, Die Süddeutsche, Spiegel online und viele mehr haben über Ihre Proteste und die Uni berichtet. Besonders erwähnenswert ist die Berichterstattung im wohl renommiertesten Fachblatt „Nature“ und im British Medical Journal, die unsere Proteste damit in die Welt hinaus getragen haben. Die Landeshauptstadt Kiel hat eine grandiose, farbenfrohe und friedliche Demonstration erlebt – die größte seit dreißig Jahren, wie es immer heißt, ich glaube, seit Menschengedenken.

Lassen Sie sich von der scheinbaren Ignoranz der Gegenseite und dem ständigen Wiederholen von Phrasen nicht entmutigen. Wir lernen hier aus unmittelbarer Anschauung und Betroffenheit, was der Begriff „Bunkermentalität“ bedeutet.

Ich bitte um Ihr Verständnis, dass das Präsidium dennoch Gesprächen mit der Landesregierung nicht aus dem Wege geht. Die Notwendigkeit von Einsparungen im Landeshaushalt bestreiten wir nicht. Wir sind selbstverständlich bereit, darüber mit der Landesregierung zu reden nachdem sie heute unseren Alternativvorschlag erhalten hat. Sie können aber sicher sein, dass die Medizin und die Universität insgesamt von uns niemals zur Disposition gestellt werden wird.

Es besteht also kein Grund, die Zuversicht zu verlieren. Ich bin fest davon überzeugt, dass in dieser Auseinandersetzung diejenigen siegen, die die besseren Argumente auf ihrer Seite haben und das sind wir.

Ich kämpfe weiter mit Ihnen und wir protestieren solange, bis wir erreicht haben, was uns, der Stadt Lübeck, ihrer Region und dem Land Schleswig-Holstein zum Vorteil gereicht: eine starke Medizin in Lübeck verbunden mit einer profilierten Universität.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr und Euer
Peter Dominiak
Präsident

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